Ob Architektur oder Design, Georg Bechter arbeitet im Modus des Erfinders. Gemeinsam mit seinem Team
experimentiert er und tüftelt, formuliert Ideen, entwickelt Prototypen. „Wir fangen immer von Neuem an,
probieren aus und versuchen eine spezifische Lösung herauszufiltern.“ So entstehen in seiner Wirkungsstätte in Hittisau
im Vorderen Bregenzerwald unverwechselbare Leuchten, Möbel, Häuser. Die Aufmerksamkeit für den Prozess,
die sorgfältige Entwicklung eines Projekts vom ersten Entwurf bis ins Detail, das ist dem gelernten Tischler, Künstler
und Architekten in allen Maßstäben wichtig. Er schätzt es, wenn sich ein Gedanke durchzieht.
So individuell Georg Bechter
die einzelne Bauaufgabe betrachtet, so versteht er die Tätigkeit des Bauens insgesamt als Beitrag zum kulturellen Ganzen:
„Es gibt eine Verpflichtung gegenüber dem Bauherrn, aber es gibt auch einen gesellschaftlichen Auftrag, zum Beispiel wenn
es um die Landschaft geht.“ Ein gelungenes Gebäude bringt beides zusammen. Das ist für Georg Bechter eine baukulturelle
Selbstverständlichkeit. Anpassung ist damit aber nicht gemeint. Im Gegenteil: „Man kann den Leuten Mut machen, ihnen zeigen,
dass es auch anders geht.“ Die Lust am Experiment, sich freizuspielen von äußeren Konventionen, das ist ihm für sich selbst
und für die Arbeit mit dem Gegenüber wichtig.
Motto? „Vielleicht wer wagt, gewinnt“, sagt er mit einem Lächeln und fügt ernst hinzu: „Ehrlichkeit. Aufrichtigkeit. Das braucht es auch, dass es gelingt.“
„Vieles wird durch gesellschaftliche Konventionen festgelegt. Wir hätten viel mehr Möglichkeiten! Diese Freiheit zu spüren, etwas neu und anders machen zu können, das ist wichtig für ein gutes Projekt.“