Haus Simma

2011 | Egg | Österreich
Bauaufgabe: Generalsanierung
Bauherr: privat

Projekt 2

Auszeichnung:
2013 Das Beste Haus
2011 Vorarlberger Holzbaupreis
Anerkennung:
2013 Constructive Alps

Das Projekt versucht eine Antwort mit dem Umgang der Bauten im Bregenzerwald aus den 60er Jahren zu finden. Ziel war es möglichst viel Bausubstanz zu erhalten und gleichzeitig den Wohnkomfort auf den heutigen Standard zu bringen. Besonderer Wert wurde dabei auf eine ökologische Sanierung gelegt.

Wie eine Stadt, die über Jahrhunderte weiter gebaut wird, erhält dieses Haus durch die Bestandserweiterung Charakter. Durch bauliche Vorgaben, notwendige Erweiterungen verschmilzt Alt und Neu zu einem identitätsstiftenden Ganzen.

Bild 2

Einbettung in die Umgebung.

Das Dach wird um ein halbes Geschoss angehoben und wird im Zuge des Umbaus in die Richtung der umliegenden Bebauung gedreht. Als neue Außenhaut erhält das Haus eine ortstypische Schalung aus Schindeln.

Baukörper.

Besonderes Augenmerk wird auch auf die thermische Sanierung gelegt: Vor- und Rücksprünge werden begradigt, die überstehenden Dachränder werden gekappt. Auf diese Weise entsteht ein kompakter Baukörper, der komplett gedämmt und auf Niedrigenergiestandard gebracht wird.

Die Bausubstanz hat eine Mauerstärke von 36,5 cm. Durch die thermische Sanierung kommen nochmal 45 cm dazu. Diese dicken Mauern geben dem Haus seine plastische Gestalt. Die konisch zulaufenden Fensterlaibungen fangen das Licht ein und bringen es in das Innere des Hauses.

Innenorganisation.

Keine Aneinanderreihung von Räumen, sondern ein Raumkontinuum: Die Räume stehen in direkter Beziehung zueinander. Sie öffnen sich und verschränken sich. Durch die verschiedenen geometrische Zuschnitte erhält jeder Raum seine Eigenständigkeit.

Energieversorgung.

Durch die thermisch gut gedämmte Hülle wird der Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert. Das Haus besitzt eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Der restliche Wärmebedarf wird über zusätzlichen Kachelofen gedeckt.

Ökologie.

Für die Bestandserweiterung werden nur natürliche Baustoffe eingesetzt. Das gesamte Haus wird mit einer Strohhülle überzogen. Stroh ist der einzig natürliche Dämmstoff, der nicht mit Bohrsalzen oder ähnlichem behandelt werden muss. Die Strohballen werden direkt in die Konstruktion eingebracht.

Die gesamten Innenvertäferungen sind aus 3cm dicken Brettern aus dem nahe liegenden Wald gehobelt. In Kombination mit den Lehmwänden in den Schlafräumen ergibt dies ein hochwertiges natürliches Wohnklima, welches Feuchtigkeit aufnehmen kann, und diese dem Raum auch wieder zuführen kann. Die gesamte Bestandserweiterung hinterlässt bei einem etwaigen Abbruch keinen Bauschutt. Sämtliche Materialien können wieder in einen natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden.

Bild 1
Projekt 2
Projekt 2
Projekt 2
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